Mittendrin in der Aktionswoche SAAT-GUT-BROT folgt heute die Auswertung der 2. Plötziade. 24 Einreichungen sind es geworden, was mich angesichts des etwas sperrigen Themas schon gefreut hat. Seltene und/oder ökologisch gezüchtete Getreidesorten sind nicht einfach zu bekommen, noch seltener in Form von Mehl. Und wenn sie einmal zu Hause liegen, dann darf der Bäcker sich mit ungewohnten Backeigenschaften herumschlagen. Das Ergebnis jedoch entschädigt für die Mühen: großartiger, getreideeigener Geschmack, weit ab vom vergleichsweise faden Aroma der “Mainstream-Sorten”.
Mir hat die Plötziade vor allem eines gezeigt: Seltene Sorten zu finden, ist extrem schwierig. Einkorn, Emmer oder Kamut bietet inzwischen jeder Bioladen und jede Mühle an, aber welche Sorten in den Tüten stecken, erfährt man meist nicht. Auch viele Müller wissen nicht, welche Sorten sie vermahlen. Sie kaufen Weizen, Roggen oder Dinkel, aber der Kunde erfährt nicht, welche Sorte er kauft (Dinkel ist da oft noch eine Ausnahme, insbesondere weil die Sorten, die ohne Weizeneinkreuzung auskommen, eine werbewirksamen Effekt haben).
Ich habe inzwischen zwei der an einer Hand abzuzählenden Züchter von seltenen/ökologischen Getreidesorten in Deutschland besucht (Berichte folgen demnächst). Das größte Problem liegt tatsächlich darin, dass ihre Sorten kaum angebaut werden, weil die Nachfrage fehlt. Nachfrage wiederum kann aber nur geschaffen werden, wenn den Kunden überhaupt klar ist, dass Weizen nicht gleich Weizen ist und auch Einkorn nicht gleich Einkorn. Sortennamen auf die Mehltüte. Wer Goldblumenweizenmehl sucht, kann lange suchen. Eine Teilnehmerin ist in Dänemark ist fündig geworden und hat daraus ein Brot gebacken. Dänemark scheint in dieser Hinsicht ein Paradies zu sein. Bei Lichtkornroggen klappt die Vermarktung inzwischen. Der Begriff steht synonym für eine ganz besondere Roggensorte. Es wird Zeit, auch die anderen guten Sorten ans Licht zu holen.
Zur Auswertung:
Es dominieren Brotrezepte, aber auch zwei Brötchenrezepte sind dabei. Alle Rezepte, die online veröffentlicht wurden, habe ich verlinkt. Dazu klicke bitte einfach auf die jeweiligen Fotos. Die Fotos sind alphabetisch nach den Namen der/des Einreichenden sortiert.
Vielen Dank an alle, die sich an seltene Getreidesorten herangewagt haben! Die 3. Plötziade kommt bestimmt. Bis dahin unterstützt bitte die SAAT-GUT-BROT-Aktion, die noch bis Ende der Woche läuft.
Brot

Meiendorfer Goldblume von Evi Nirrnheim. Mit Goldblumenweizen, Wildroggen und Ölandsweizen.

Einkornbrot von Kraichgaukorn.

100% Bio Ur-Dinkel Brot von Laurent Lacour. Mit Urdinkel.

Emmervollkornbrot von Marion P.

Urkorn-Erdbeer-Brot von Rebecca Ludin. Mit Kamut, Purpurweizen und Rotkornweizen.

Pane Plötziade Rotondo von Thomas Muschke. Mit Kamut und Lichtkornroggen.
Brötchen

Einfache Einkornbrötchen von Samuel Lutzweiler.
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