Über Pfingsten habe ich Fischers Bäckerei “anno dazumal” in Kühnitzsch (bei Wurzen in Sachsen) besucht. Zum Deutschen Mühlentag und einige Tage zusätzlich durfte ich gemeinsam mit den Gesellen und dem jungen Bäckermeister Ricardo Fischer backen, von Mitternacht bis zum späten Vormittag. Am Mühlentag, gleichzeitig der erste Geburtstag der Bäckerei, wurde der Altdeutsche Ofen von 1931 angeheizt.
Ein kleiner Traum ist in Erfüllung gegangen. Nicht nur, dass ich so lange noch nie am Stück in einer “echten” Backstube gearbeitet habe. Nein, diese Backstube ist eine ganz besondere. Hier werden nur natürliche Zutaten, fast alle aus der Region, verarbeitet. Lange, indirekte Teigführung ist Alltag. Eigener Roggen-, Dinkel- und Weizensauerteig sind ebenso Standard. Hier habe ich die besten Weizenbrötchen und das beste Roggenmischbrot gegessen, seit ich mich an Bäckerei-Einkäufe erinnern kann. Sehr zu empfehlen sind auch die Spezialbrote und der Schmandkuchen.
Es war mir eine Freude, lieber Ricardo. Mögen noch mehr Kunden deine Türen einrennen .

Der Bäckermeister und sein Geselle: Ricardo Fischer und ich nach dem letzten gemeinsamen Backtag.

Der Altdeutsche Ofen wird angefeuert (Foto: Ricardo Fischer).

Der Altdeutsche Ofen von 1931 in voller Pracht.

Die Brotteiglinge auf Stückgare.

Vor dem Einschießen werden die Teiglinge mit dem Mühlensymbol eingedrückt.

Fertig zum Einschießen in den Altdeutschen Ofen.

Los geht es…

Nach dem Anbacken werden die Brote im Ofen auf andere Positionen geschoben, damit die ersten auch wieder die ersten sind, die herauskommen…

Nach rund 50 Minuten Backzeit kommt der Mühlenlaib mit krachender Kruste aus dem Ofen.

Das Resultat kann sich sehen lassen.

Fast 200 Brote wurden zum Mühlentag gebacken.

Verführerisch.

Saftig und hocharomatisch: der Mühlenlaib aus dem Altdeutschen Ofen, der noch bis 1999 täglich in Betrieb war.

Den Broten folgen die Brötchen.

Die Teiglinge mit Schluss nach unten auf Gare.

Den Schluss mit Wasser abstreichen…

… und ab in den heißen Ofen.

Außerdem kommen süße und gelaugte Mühlensteine in den Ofen.

Auch Mohnzöpfe sind dabei.

Während der Meister die Besucher informiert…

… und diese die Backstube inspizieren…

… kommen die Kuchen in den abgekühlten Ofen.

… und nach einer Dreiviertelstunde wieder heraus.

Während der Ofen nochmals aufgeheizt wird, dreht Ricardo Fischer seine Zwirbelbaguettes beim Schaubacken.

Ein sehr weicher Teig, über 24 Stunden kühl geführt.

Anschließend geht es zum Altdeutschen Ofen.

Bärlauchzwirbel auf Gare.

Tomatenzwirbel auf Gare.

Ab in den Ofen.

Der Altmeister holt den ersten Zwirbel heraus.

Knusprig, locker, lecker: Zwirbelbaguette mit getrockneten Tomaten.

Vor der Backstube wird der langen Geschichte der Bäckerei gedacht, mit den Beuteln der verschiedenen Bäckermeister.

Immer eine Reise und Verkostung wert: Fischers Bäckerei “anno dazumal” in Kühnitzsch.

Wenige 100 m neben der Bäckerei befindet sich eine alte Mühle.

Das Verkaufsmobil zum Mühlentag an der benachbarten Mühle.

Ein Meer aus Getreide in Kühnitzsch.

Auf Wiedersehen, Kühnitzsch!
Ähnliche Beiträge:
- Zu Gast bei Profis: Backen wie 1931 im Altdeutschen Ofen
- Auf der Walz: Zwischenbericht II
- …besser schmeckt was Geißler bäckt
- Auf der Walz – Tag 5: Ludwigsburger Ruchbrot
- Auf der Walz – Tag 15: Fünfkornlinge nach Nina Waterbör
Copyright © 2013 Lutz Geißler
This feed is for personal, non-commercial use only.
Dieser Feed ist ausschließlich für den persönlichen, nichtkommerziellen Gebrauch gedacht.
(Digital Fingerprint: digitalfingerprintploetzblogbaeckerlehrling2019101027)