
Pfefferbrot
Vor einigen Wochen und auch kurz vor Ostern erreichte mich (wie auch andere Blogger) je eine Gourmetbox, gefüllt mit vermeintlichen Leckereien wie Schokolade, Pralinen, Reis, Wein, Pfeffer, einer Fallstaff-Zeitschrift, Kochpergament, verschiedenen Tees und Kaffee.
Die Gourmetbox halte ich für eine interessante Idee. Zweimonatlich kommt sie als Abo für 24,95 Euro nach Hause. Sie bietet die Möglichkeit, kulinarische Rafinessen kennenzulernen, ohne sich ständig auf die Suche danach zu begeben. Doch da liegt genau das Problem. Die Inhalte der Box sollten erheblich gourmethafter werden, vor allem unter der Verpackung. Schokolade mit Lecithin, Pralinen ohne Inhaltsstoffangabe, Kaffee aus der Dose oder unter musikalischer Begleitung rekristallisiertes "Urmeersalz" aus Sole sind Dinge, die ich nicht für angemessene Inhalte einer Gourmetbox halte (besonders aufgeregt hat mich das Salz; Musik und Licht zur besseren Kristallisation des Salzes ist schlichthin Quatsch - Marketing ist alles...).
Letztlich steht mit der Gourmetbox offenbar weniger der Gourmet als vielmehr der Werbekunde im Mittelpunkt, der seine Produkte verbilligt in die Box legt und auf die Gunst des Boxkäufers bei späteren Einkäufen spekuliert.
Ich habe den Pfeffer und den Wein zu einem Brot verarbeitet. Leider habe ich erst im Nachhinein festgestellt, dass zum Brotbacken eher grüner Pfeffer geeignet ist. Er ist nicht so scharf wie der schwarze Pfeffer aus der Gourmetbox. Dennoch: ein feines und saftiges Sauerteigbrot auf Basis eines Rezeptes von Franz Josef Steffen ("Brotland Deutschland").
Sauerteig
- 140 g Roggenmehl 1150
- 140 g Wasser
- 3 g Salz
- 25 g Anstellgut
Autolyseteig
- 150 g Weizenvollkornmehl
- 100 g Wasser
Quellstück
- 9 g ganzer Pfeffer (grün)
- 20 g Rotwein
Hauptteig
- Sauerteig
- Quellstück
- Autolyseteig
- 210 g Roggenmehl 1150
- 100 g Rotwein
- 6 g Salz
Die Sauerteigzutaten mischen und 18 Stunden von 35°C fallend auf 20°C reifen lassen.
Für den Autolyseteig Weizenvollkornmehl mit Wasser von Hand verkneten und 20 Minuten ruhen lassen.
Die Pfefferkörner 8-12 Stunden in Rotwein einweichen.
Alle Zutaten außer Pfeffer (aber mit dem überschüssigen Rotwein des Quellstücks) 5 Minuten auf niedrigster Stufe und 2 Minuten auf zweiter Stufe verkneten. Der Teig ist relativ fest und löst sich vom Schüsselboden. Den Pfeffer zugeben und 1 Minuten auf niedrigster Stufe unterarbeiten.
60 Minuten Gare bei 24°C.
Den Teig rundwirken und mit Schluss nach unten in einen bemehlten und mit gemahlenem Pfeffer ausgestreuten Gärkorb setzen.
60 Minuten Gare bei 24°C.
Bei 250°C fallend auf 210°C mit Dampf 50 Minuten lang backen.
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4 Stunden
Zubereitungszeit gesamt: ca. 22 Stunden
Material- und Energiekosten: 2,30 €

Die Gourmetbox, aus der der verbackene Pfeffer stammte (unten rechts).

Pfefferig und kräftig im Geschmack: Pfefferbrot

Der erste Versuch mit Übergare: ein Fladenbrot...
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Zum Beitrag | 0 KommentareCopyright © 2013 Lutz Geißler
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